Schon wieder ein VOrphal

Schon wieder ein VOrphal
17.02.2025

Ein Leserbrief von Dr. Mirjam Lange

Ein Leserbrief von Dr. Mirjam Lange zum Artikel des Kölner-Stadtanzeigers „Ministerin lobt das Öko-Schuldorf“ und des begleitenden Kommentars „Ballons mit Parteilogo haben in der Schule nichts zu suchen“ vom 17.02.2025 anlässlich der Eröffnung der Grundschule Birk

Sie schreiben, dass das Verteilen von Luftballons an die anwesenden Kinder für „Irritationen“ sorgte und dass es „unfair“ gewesen sei, die „orangefarbenen Gummihüllen“ von Kindern in die Grundschule tragen zu lassen. Was in Ihrem Artikel jedoch nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass die GRÜNEN Lohmar ebenfalls mit einem großen Wahlkampfstand direkt vor der Schule präsent waren. Anders als die CDU, die mit etwas Abstand zur Schule platziert war, standen die GRÜNEN mit Pavillon, Stehtisch und zwei großen grünen Beachflags direkt vor dem Eingangstor der Schule, um die Eltern und Schüler beim Betreten des Schulgeländes abzufangen. An ihrem Wahlkampfstand verteilten die GRÜNEN zahlreiche grüne Jutebeutel mit dem Logo der Partei, grüne Windrädchen für die Kinder und Flyer bzw. Informationsmaterial für die Erwachsenen.
Die GRÜNEN taten also exakt das Gleiche wie die CDU, nur mit dem Unterschied, dass die Windrädchen und grünen Taschen im Foyer und auf den Fotos weniger sichtbar waren als die schwebenden orangenen Luftballons der CDU.

Dass sich Frau Orphal in ihrem Artikel darüber echauffiert, dass zur Einweihung der Schule Wahlkampfmaterial verteilt wurde, ist nur vorgeschoben. Denn kein Wort verliert sie über den Wahlkampfstand der GRÜNEN insb. darüber, dass ein Parteimitglied direkt am Eingang des Foyer stand und die hereingehenden Bürger nahezu bedrängte, Wahlkampfmaterialien anzunehmen. Kein Wort verliert sie darüber, dass alle Stehtische im Foyer und im Zelt vor der Schule mit exakt den gleichen grünen Stehtischhussen überzogen waren wie der Stehtisch am GRÜNEN Wahlkampfstand. Kein Wort verliert sie darüber, dass ausschließlich Redner aus der Politik bei der Veranstaltung zugelassen waren, die ein Parteibuch der GRÜNEN haben. Dem Schuldezernenten Andreas Behncke (CDU) wurde ein Grußwort durch die Bürgermeisterin sogar explizit untersagt. Kein Wunder also, wenn die GRÜNEN rund um Claudia Wieja und Horst Becker von orangefarbenen Farbtupfern „irritiert“ waren, hatten sie ihr öffentliches Schaulaufen doch eigentlich perfekt in ihrem Sinne choreografiert.

Auch die Aussage von Frau Orphal, die CDU habe bei der letzten Kommunalwahl 2020 „einige Direktmandate, unter anderem das in Birk“ verloren, ist grundlegend falsch. Die CDU hat im gesamten Stadtgebiet nur ein einziges Direktmandat verloren. Als größte Fraktion im Rat konnte die CDU 16 von 20 Wahlkreisen direkt gewinnen, darunter auch Birk, wo Andreas Schmidt (CDU) als direkt gewähltes Ratsmitglied die Interessen der Bürger vertritt. Entweder ist Frau Orphal vergesslich, hat schlecht oder gar nicht recherchiert oder aber versucht, gezielt Unwahrheiten zu verbreiten, die ihrer Darstellung in die Karten spielen.

So oder so, das Problem ist hier also eindeutig nicht, dass Parteien den Anlass einer Schuleröffnung nutzen, um sich zu präsentieren. Das Problem ist, dass das gut sichtbare Werbematerial in Orange nicht der politischen Gesinnung der Autorin entspricht!