Mehr Platz für die "Waldgeister" - Leserkommentar der Senioren Union

Mehr Platz für die "Waldgeister" - Leserkommentar der Senioren Union

Bekanntlich loben sich Politiker ja gern selbst für ihre tatsächlichen oder
vermeintlichen Großtaten - in Wahlkampfzeiten umso mehr. So auch hier beim
Bauprojekt "Waldgeister" in Lohmar. Es sei ihnen gegönnt. Andererseits muss
aber auch Kritik erlaubt sein, und sie wurde auch schon verschiedentlich
geäußert. Mir geht es hier um einen bisher weitgehend ausgeblendeten - aber
deshalb nicht minder folgenreichen -  Vorgang: Der echte Startschuss zu dem
Projekt fand nämlich schon im März statt, als 14  ausgewachsen Eichen
entlang des Weges gefällt wurden(s. Foto)! Stammabschnitte davon sind noch
immer im Einfahrtbereich des Reitstalls zu sehen. Das so etwas so "en
passant" und ohne Aufsehen geht, ist ja in der heutigen Zeit an sich schon
bemerkenswert. Noch bemerkenswerter ist, wenn es ausgerechnet unter einer
grün geführten Stadtregierung geschieht, wo doch anderswo ganze Bauprojekte
an einem einzigen Baum scheitern. Übrigens haben diese 14 Eichen bisher
jedes Jahr mehrere Hundert Kilogramm CO2 absorbiert, und sie hätten es auch
weiter gern getan. Schade. Was ist das nun? Ein unvermeidliches
Kollateralopfer?

Bevor nun jemand diese dialektische Schleife bemühen will: Nein, es geht
überhaupt nicht darum, Kinder gegen Eichen auszuspielen, im Gegenteil.
Verantwortungsbewusste Politik sorgt sich um beides, das Wohl der Kinder und
auch den Erhalt unserer Natur. Nur hätte diese Bewertung schon vor einer
endgültigen Standortentscheidung stattfinden müssen, und zwar gemeinsam mit
den hiervon betroffenen Bürgern. Nun bleibt uns nur, den gefällten Eichen
nachzutrauern. Mein Vorschlag ist, am Eingangsbereich zur neuen Kita eine
Gedenktafel für dien 14 Eichen anzubringen, auch gedacht als Mahnung für die
Zukunft.